Titelbildquelle: http://www.cinestar.de

MEIN VERRÜCKTES SERIENUNIVERSUM
Von Marko Andrae Meyer
Nebel liegt über der herbstlich tristen Landschaft. Es nieselt, der Wind weht die letzten Blätter von den Bäumen auf die Straße während sich ein handelsüblicher Volvo nähert, durch eine seichte Pfütze rast und deren Wasser aufspritzen lässt …
Im Wagen sitzen Detective Chief Inspector Tom Barnaby und sein Detective Sergeant Ben Jones. Sie sind auf dem Weg zu einem Tatort. In einem idyllisch gelegenen englischen Cottage wurde eine Leiche gefunden und die skurilen Bewohner des kleines Ortes in der Grafschaft Midsomer werden es dem Team nicht leicht machen den Fall zu lösen.

So oder so ähnlich beginnt für mich die Fernsehwoche am Montagabend. Zwischen 20:15 und 23:20 Uhr gibts 2 Episoden der beliebten Krimireihe aus England auf ZDF Neo zu sehen.
Nebenbei läuft der Festplattenreceiver und zeichnet die aktuellste Folge The Big Bang Theory auf Pro7 auf in dem Sheldon Cooper seine Mitbewohner und Freunde regelmäßig auf die Palme bringt.

Etwas Trash-TV darf es dann auch noch sein am Montag Abend. Die Geissens werden ebenso aufgezeichnet wie die Reimanns, doch das nur nebenbei.
Am Dienstag Abend geht es weiter im Programm mit NCIS, NCIS L.A. und Hawaii 5-o in der Aufnahme während ich die Steelbuddies auf DMAX schaue und am 21 Uhr auf das Erste wechsle um mir die aktuellen Ereignisse in der Sachsenklinik reinzuziehen. Der Abend endet mit einer Folge „Hannes und der Bürgermeister“ sowie der aufgenommenen Folge NCIS.

Erst am Mittwoch oder deutlich später schaue ich mir NCIS L.A. an. Eine Serie, die tolle Darsteller bzw. Rollen bietet, aber oftmals so verschrobene Inhalte, dass ich nicht mehr hinterher komme und dies auch gar nicht möchte. Hier taucht ein Drogenkartell auf und dort wird ein U Boot geklaut und hier wird ein Navy Seal ermordet.

Nicht viel anders verhält es sich bei der Serie Hawaii 5-o. Sie ist cool, ja. Die Landschaften sind auch toll, ja. Die Dialoge sind lustig, ja. Doch die Fälle sind oftmals dermaßen dämlich geschrieben, dass man wirklich nicht zuhören/schauen kann.

Dennoch bleibt man dabei, will man doch wissen, wie es mit dem beliebten Seriencharakter weiter geht.
So geht es zumindest mir. Schaue ich eine Serie immer von vorn, und falls ich mittendrin einsteige versuche ich die erste Folge irgendwann zu erwischen um mir den Beginn anzuschauen.
Als Zuschauer fiebert man mit der Rolle mit. Man will wissen ob Ziva David (NCIS) wirklich noch lebt oder ob Henrietta Lange jemals wieder zurückkehr (NCIA L.A.). Dabei verfolge ich beispielsweise kaum die realen Hintergründe (Pause aufgrund eines realen Autounfalls der Schauspielerin), lese mir aber sehr wohl Spoiler durch oder schaue bereits die US-Folgen auf YouTube an, so sie verfügbar sind.
Und dann warte ich und warte und warte bis es endlich neue Folgen von Lucifer auf Pro7 gibt oder die neue Staffel von Flash oder Supergirl erscheint oder oder oder!
Leider enden einige Serien viel zu früh
Schon oft musste ich mich allerdings auch von meinen Lieblingsserien verabschieden. Rizzoli & Isles zum Beispiel endete vor einigen Jahren, ebenso wie eine meiner Lieblingsserien, Castle.
Forever oder Limitless kamen nicht über die erste Staffel hinaus, obwohl man gern gewusst hätte, wie es weitergeht …

Gestern war wieder einmal Abschied nehmen angesagt. The Big Bang Theory endete auf Pro7 und ja, da kann es schon mal passieren, dass am Ende ein paar Tränen fließen und dies nicht nur bei den Darstellern.
Das Serienuniversum bekommt immer Nachschub
Ich muss jedoch keine Sorge haben, denn tatsächlich gibt es immer wieder neue Serien, bei denen man hängen bleibt. Die Krankenhausserie „New Amsterdam“ auf Vox gehört dazu, ebenso „Der junge Inspector Mors“ oder „The Rookie“ mit Castle Darsteller Nathan Fillion.
Und auf einige Konstanten im Leben kann man sich immer verlassen. So wird Doktor Heilmann in der Sachsenklinik weiterhin mit der Verwaltungschefin streiten und Gibbs wird weiterhin seinem Team seine Regeln aufzwingen und auch in England gibts weiterhin nebelige Landschaften, fahrende Volvos, alte Cottages und skurile Bewohner, auch wenn der Chief Inspector inzwischen ein Anderer ist …

Legendäre Dokumentarfilme im Bayerischen Rundfunk
Ich möchte diesen Blogeintrag, den man eigentlich nicht zwingend Kolumne nennen darf, enden lassen in dem ich einen Blick auf die Dokumentarfilme von Dieter Wieland werfe.
Dieter Wieland, die kritische Stimme Bayerns, so heißt es auf dieser Webseite des BR, ist ein Autor und Dokumentarfilmer, der sich durch seine durchweg kritischen Kommentare über Bausünden und Umweltzerstörung für den Denkmalschutz einsetzt.
Seine Filme sind nicht jedem bekannt, doch gerade Architekturfans bekommen hier einiges zu sehen! So schaue ich mir eigentlich jedes Sonntag die Sendung „Unter unserem Himmel“ im BR an und sehe gern alte Filme der Reihe Topographie auf Alpha.
Ich möchte diesen Blogeintrag schließen mit drei Filmen von Dieter Wieland, die man sich einfach nur vollständig anschauen muss. Die Kameraführung, die Schnitte, die Kommentare – einfach nur genial!
So verbleibe ich mit den Besten Grüßen aus Norddeutschland und wünsche viel Spaß mit den nun folgenden Filmen …
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
