DIY-CAMPERVAN „DE BRØMKOPP“

Ehemaliger Handwerkerbus mit Individualausbau

Im Jahr 2012 erwarb ich dieses ehemalige Arbeitstier und wandelte es mit Hilfe meiner Freunde zum Campervan mit Individualausbau, der auf exakt meine Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Seither cruise ich mit meinem BULLI|MOTEL durch Schleswig Holstein, Deutschland und Dänemark. Ich halte dort, wo es mir gefällt und verweile für eine Nacht …

UMBAUCHRONIK VOM HANDWERKERBUS ZUM DIY-CAMPERVAN >>>

TECHNISCHE DATEN:

  • VW Transporter 2,5 TDI
  • G. Kasten (jetzt Wohnmobil)
  • Baujahr: 1996
  • Länge 5,22m
  • Höhe: 2,57
  • Motor: 102 PS TDI
  • Km-Leistung: 309tausend

KEIN ECHTER MULTIVAN, ABER DENNOCH MULTIFUNKTIONAL

Ist ein VW Bus als Alltagsauto sinnvoll?

Sicherlich sind 5,22 Meter plus Hochdach in einer Stadt mit vielen Parkhäusern und engen Gassen hinderlich, in meinem Alltag möchte ich ihn jedoch nicht mehr missen!

Egal ob beim Einkaufen in der Stadt, Chillen am Strand, Reisen oder Campen, mein Bus ist immer mit dabei!

Der Verbrauch der relativ alten 2,5 Liter Maschine hält sich dabei jedoch in Grenzen. Ich persönlich fahre ihn zwischen 5,8 und 7,5 Litern auf 100 Km, allerdings bin ich eher im Cruisingmodus unterwegs und rase nicht!

Steige ich in meinen Bus ein, fühle ich mich wohl. Ich sitze hoch und bequem, habe eine gute Übersicht nach vorn, via Außenspiegel sind die Außenkanten auch gut einschätzbar. Mit ein bissel Eingewöhnung fühlt sich ein VW Bus dieser Größe nicht viel anders an als ein normaler PKW. Ich persönlich fühle mich in einem VW Bus jedoch viel sicherer als in irgendeinem PKW! Außerdem passt Claus-Hildegardt (auf dem Foto oben rechts zu sehen) auf meine Fahrweise auf!

Mein Bus ist mit Baujahr 1996 / Modell 97 natürlich schon recht alt. Viel Technik gibt es nicht. Keine elektrischen Fensterheber und Außenspiegel, kein ABS und natürlich auch keine sonstigen Assistenzsysteme. Eine Klimaanlage fehlt ebenfalls, aber genau wie alles genannte, kann etwas was fehlt auch nicht kaputt gehen! Einen einzigen Luxus gönne ich mir und meinem Bus – das Fahren mittels Tempomat!

INDIVIDUALAUSBAU FÜR 1 PERSON

Schaue ich mir auf Instagram oder YouTube die Ausbauten Anderer an, werde ich oft neidisch! Edles, teures Holz wird verwendet und die Verarbeitung ist oftmals professionell. Nun hat nicht jeder diese Möglichkeiten. Erstens habe ich nicht das Talent, denn ich bin kein Schreinermeister. Zweitens habe ich kein Geld um edle Materialien zu verwenden. Man muss nutzen was einem zur Verfügung steht und sollte mit dem Ergebnis zufrieden sein!

Außerdem kommt es nicht auf Material und Verarbeitung an, sondern auf die Ausbauidee, die individuell auf die Bedürfnisse des Campervanbesitzers zugeschnitten sein müssen. Dies ist bei mir der Fall, auch wenn es hier und dort etwas zu überarbeiten gibt!

Mit meinem VW Bus entfliehe ich oft dem Alltag und nutze als Asperger Autist den Bus als Rückzugsort. Ich stehe gern in der Natur, liege auf meinem Bett und schaue einige Stunden ins Grüne (siehe Foto oben).

Gäste kann ich in meinem Bus aber auch empfangen. Der Beifahrersitz wird gedreht und eine Art Dinette entsteht. Meistens bin ich jedoch allein!

Große Umbauaktionen sind im Übrigen nicht nötig um aus einem Bett eine Couch oder umgekehrt zu machen. Komme ich am Campingspot an, rolle ich den Schlafsack zusammen um ihn als Rückenlehne zu nutzen, lege eine Kissen hin, platziere noch 2,3 Kleinigkeiten auf den Ablagen und FERTIG!

Zugegeben, am Abend dauert es schon etwas länger, denn ich muss die Vorhänge herunterlassen oder die original VW Thermomatten anbringen um den Wagen von der Außenwelt abzuschotten. Aber auch dies ist kein Teufelswerk und dauert keine 3 Minuten. Das Bett verfügt übrigens über einen normalen Lattenrost samt Matratze 90cm x 2m.

Bett/Couch mit den riesigen Kleiderschränken u. a. für Daunenjacken
Techniktasche im Alkoven, VW Thermomatten an den Scheiben

Ein weiterer Vorteil meines Individualausbaus: Jedes Teil hat seinen Platz! Ich muss nicht suchen sondern einfach nur in die vorgesehene Schublade bzw. in das jeweilige Ablagefach greifen und davon gibt es in meinem Bus reichlich!

Man mag es kaum glauben, was in einen T4 alles hineinpasst. Es ist der pure Wahnsinn, denn eigentlich hat man gar nicht so viel Zeugs, welches man verstauen könnte. Vieles liegt natürlich immer im Fahrzeug, z. B. Handtücher, Geschirr. Anderes wie z. B. meine Techniktasche wird nur bei Bedarf mitgenommen.

Alkhoven für Techniktasche und großes Zeugs
Riesiger Heckdachschrank für Kisten, Kissen, Thermomatten uvm.
7 Dachschränke für Hygieneartikel, Wechselklamotten, Lampen, Bücher.
Toilettenschrank und Schrank für „Kühlbox“ unter dem Bett
Heckschubladen und Schränke für Klamotten, Töpfe, Pfannen, Batterien uvm.
1,60m lange Bettschublade für Stühle, Tisch, Stromkabel und sonstiges

Dazu kommt noch links eine über 2 Meter lange, schmale Fläche. Dort liegt bei Angelausflügen meine Rutentasche. Auf der anderen Fahrzeugseite liegen Dieselkanister, Wagenheber und Ähnliches.

Alles hat seinen Platz, nix liegt im Alltag wild herum. Beim Campen selbst werden die Ablageflächen natürlich schnell vollgestellt. Dann stehen dort der Fernseher (DVBT-2 und DVD) oder das Tablet um via Internet fern zu sehen, Wasserflasche, Teekanne, Buch, Schlüssel und was weiß ich nicht noch alles. Ja, es kann schnell chaotisch sein, man muss echt aufpassen und aufräumen!

Mein Bus verfügt natürlich auch über einen Landstromanschluss. Stehe ich auf einem Privatgrundstück (Campingplätze nutze ich nicht!), kann ich auf 230Volt zugreifen und meine 2. Batterie, die sich unter dem Fahrersitz befindet, schonen! Beim Kochen nutzt das wenig, denn ich koche mit Butangas …

KEINE STERNEKÜCHE, ABER AUSREICHEND

Egal ob Bullikaffee am Morgen mit Toast und Ei, ein Süppchen am Mittag oder Grillen am Abend. Mein Bus ist bestens ausgestattet, einzig das Wichtigste fehlt. Der Kühlschrank!

Tatsächlich habe ich keinen Kühlschrank an Bord. Meine Lebensmittel befinden sich in einer isolierten Kiste und werden von Easy Akkus (Gelbeutel, die bis zu 4 Tagen gefroren bleiben!) gekühlt. Auf Reisen kann ich diese natürlich nicht nachfrosten, so dass ich nach 4 Tagen ohne Kühlung unterwegs bin und eher frisch einkaufe.

2 Flammen Butangaskocher im Auszugsschrank
„Versteckte“ Küchenutensilien neben der Spüle

Gekocht wird in der Nähe der Schiebetür. In einem Auszugsschrank befindet sich ein 2 Flammen Butangaskocher. Ein 1 Flammen Kocher gleicher Bauart wird zum Grillen mit einer Grillplatte verwendet. Dann allerdings außerhalb des Wagens! Einen Omnia Backofen besitze ich auch.

Wasser gibt es im Bus natürlich auch! Ich nutze jedoch keinen Wassertank und keine Wasserleitungen, die gereinigt werden müssten. Stattdessen habe ich 7,5 Liter Wasser in einem Drucksprüher dabei. Dessen Schlauch kann ich sowohl in der Spüle als auch für die Toilette oder zum Duschen nutzen. Als Abwassertank steht ein 40 Liter Kanister zur Verfügung. Trinkwasser gibt es via Trinkflaschen entweder von daheim abgefüllt oder unterwegs gekauft.

Ich mag meinen Bus, auch wenn die Verarbeitung und das Material nicht perfekt ist. Wie oben bereits erwähnt, muss man mit dem zufrieden sein, was man sich leisten kann. Kleinigkeiten gibt es immer zu verändern bzw. zu verbessern. Das wird auch in meinem Bus nicht anders sein. Erste Ideen sind bereits im Kopf …

Zum Abschluss gibt es noch ein paar Fotos.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

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