Busfahren

B u s f a h r en

Von Marko Andrae Meyer

Moin Moin liebe Blogleser,

ich möchte Euch heute in meine Kindheit entführen. Begebt Euch mit mir auf eine kurze Zeitreise! Starten wir die Zeitmaschine und springen zurück in die ehemalige DDR und zwar mitten die 80er Jahre…

Es war damals eine graue, triste Zeit, denn wir hatten ja Nichts, nicht einmal Sonne!

Kleiner Scherz! Selbstverständlich war der Zerfall in der DDR auch bei uns im Ort zu sehen. Die Häuser waren zum Teil zerfallen oder relativ feucht. Viel war zerstört und das allgemeine Bild war tatsächlich grau oder beige und dadurch sehr trist. Dennoch hatten wir fast alles, was wir brauchten und uns ging es soweit gut. PUNKT!

Der kleine Marko war damals schon etwas eigenartig. Statt den üblichen Schulweg entlang zu laufen, der keine 700 Meter lang war, lief er umständliche 1,2 km und zwar nur deshalb, weil es dort ruhig war, keine 1000 Schüler entlang liefen und er seinen Gedanken nachhängen konnte.

Manchmal ging ich aber auch den direkten Weg von der Schule nach Hause und dort passierte es dann, ich hörte ein lautes Geräusch. Es war ein ganz besonderes Geräusch, denn es war ein Dieselmotor. Ein alter, lauter, stinkender Dieselmotor, der in einem DDR-Linienbus eingebaut war.

Von der letzten Haltestelle aus fuhr der Bus in Richtung Depot, wobei die Bezeichnung Depot recht übertrieben ist. Es war lediglich ein Parkplatz, der sich zufälligerweise auf dem Grundstück gegenüber auf der anderen Straßenseite von unserem Wohnhaus befand.

Wie dem auch sei. Als ich das Geräusch hörte musste ich mich umschauen und ich sah einen alten Ikarus Bus die Straße entlang fahren.

Er war alt, zerbeult, hier und da rostig und oftmals dreckig. Das obere Bild, welches aus Ungarn stammt, trifft es ganz gut.

Am Steuer saß Horst (Name geändert) und als ich ihn erblickte winkte ich, denn Horst war ein Bekannter unserer Familie, genauer gesagt der beste Kumpel vom Opa.

Horst sah mich, winkte zurück und hielt neben mir. Da ich schon früher recht fußlahm war, nahm mich Horst das letzte Stück mit bis nach Hause. Ich nahm also gegenüber vom Fahrer Platz und schaute ihm beim Lenken des Busses zu.

Okay okay, lenken ist vielleicht übertrieben, denn es ging einfach nur die gerade Straße ein paar hundert Meter hinunter, aber immerhin. Ich war fasziniert!!!

Schon als ich noch kleiner war wollte ich Busfahrer werden und auch ein, damals aus der Sicht eines Kindes, riesiges Lenkrad in der Hand halten.

Besuchte ich meine Großeltern machte ich mir einen Spaß daraus mit einem Kochlöffel, den ich in die Sofaritze steckte, und einem runden Plastikspielzeugteil auf der Couch Linienbus zu spielen. Jaaaa, so war das damals als Kleinkind.

Zurück in den Bus, der die Straße Richtung Wohnung fuhr. Aus dem alten Ikarus wurde mit der Zeit ein neuer Ikarus, der anfangs auch noch schick aussah.

Fotoquelle: icoschneider, Fotocommunity

Mir persönlich hat der eckige Bus aber nie gefallen. Weder damals noch heute. Er war einfach nur ein eckiger Kasten und nicht so formschön wie der alte Ikarus. Mag sein, dass ich schon damals ein Gefühl für Design hatte. Wohl aber meinen eigenen Geschmack!

Eine Änderung gab es jedoch, die mir gefiel. Das Lenkrad. Anstelle eines weißen bzw. Elfenbeinfarbigen Lenkrades war nur ein dickes, griffiges Lederimitatplastiklenkrad verbaut. Es war noch größer, griffiger, geiler und muss ein echtes haptisches Erlebnis gewesen sein dieses anfassen zu dürfen!

R e i s e b u s   a l s   W o h n m o b i l ?

Wieso erzählte ich Euch diese Geschichte? Nun denn, mich faszinierte seit frühester Kindheit dieses haptische Erlebnis. Dieses riesige Lenkrad. Dieser Beruf an sich, den ich einzig aufgrund meiner Problematik im Umgang mit Menschen, nicht auszuüben versucht habe.

Nein nein, ich trauere dem nicht hinterher. Ich mache mir heute nur immer wieder mal Gedanken wie man einen Linien oder Reisebus auch als Wohnmobil nutzen könnte.

Wer jetzt gleich wieder sagt: jetzt dreht er wieder ab, nun hat er wieder solch einen Hirnsalat, der sollte noch etwas damit warten, denn wie ich später gleich beweisen werde, ist diese Idee gar keine Utopie. Gaga wird es jetzt aber trotzdem… ^^

Man nehme einen handelsüblichen, nagelneuen Neoplan Skyliner Doppelstockbus, der knapp 14 Meter lang und 4 Meter hoch ist.

Als zweiten Schritt entfernt man sämtliche Sitze in der unteren Etage, ausgenommen Fahrer- und, ich sage mal, die 2 Beifahrersitze vorn.

In der oberen Etage entfernt man alle Sitzreihen. Man beginnt im Heck und belässt einzig die vorderen 4 Sitze unter der Panoramascheibe sowie die 8 Sitze, inklusive der 2 Tische, dahinter.

Nun wird es heikel. Denn jetzt sucht man sich eine Firma, die einem zwischen Vorder und erster Hinterachse eine ausfahrbare Garage für einen flachen Zweitwagen einbaut. Claus Hünerkopf und co kriegen das sicher hin!
Kommen wir nun zum Innenausbau:

Diesen fertigen wir jetzt einfach mal nach MEINEN PERSÖNLICHEN VORSTELLUNGEN und fangen unten an. Die untere Etage hat normalerweise eine Stehhöhe von 1,81m. Aufgrund der Garage, die natürlich etwas Höhe braucht, ist der mittlere Bereich nicht mehr als normalen Raum zugänglich. Der Raum zwischen den zwei Treppenaufstiegen wird daher von mir als riesiges Daunenklamottenlager genutzt.

Desweiteren bleibt die Original Toilette mit Waschbecken drin und wird um ein Duschabteil erweitert während die kleine Kaffeeküche entfällt.

Es werden im Original Gepäckabteil eine Waschmaschine und Trockner mit Zugang von innen eingebaut, so dass die gesamte untere Etage eher nützlich als schön ist!

Gehen wir hinauf in die obere Etage und schon befinden wir uns direkt im Schlafzimmer welches im Heck verbaut wird und recht großzügig gestaltet ist.

Über eine Verbindungstür geht es nach vorn. Links und rechts befinden sich jeweils 1 Doppelstockbett, also Platz für 4 Personen/Gäste.

Über eine weitere Verbindungstür kommt man in den Panoramaaufenthaltsbereich mit einer relativ großen Küche (im Gegensatz zur entfallenen Originalküche unten) mit reichlich Stauraum und einer Couch, die die Verbindung zur Panoramalodge herstellt.

Im vorderen Bereich befinden sich die 2 Original Tische mit insgesamt 8 Sitzplätzen sowie ganz vorn ein Aussichtsbereich mit 4 Sitzen in Fahrtrichtung.

Über die vordere Treppe gelangen wir zurück auf die untere Etage und befinden uns im Cockpit des Neoplan Skylinerbusses. Das wäre dann mein Spielzeugbereich :-)))).

Dies wäre mein Konzept für einen Reisebus als Wohnmobil und zwar auf 2 Etagen, also mit reichlich Platz im Überfluss.

Sicher, nun denken wirklich alle er ist nun völlig durchgedreht, aber nein, so etwas gibt es tatsächlich, wenn auch nicht in einem nagelneuen Neoplanbus…

Es geht aber auch noch eine Nummer krasser, denn dieses Teil hier ist käuflich zu erwerben, Stand 19.2.2018:

http://www.bushandel-roettgen.de/index.php/fahrzeug/n-138-oldtimer-groesstes-wohnmobil-der-welt.html

Und in Amerika fährt der „Peacemakerbus“ durch die Gegend und versucht den Leuten Frieden nahe zu bringen. Nun denn. Er ist innen mit reichlich Holz ausgestattet und ein 100% Eigenausbau. Ganz egal was diese Leute rauchen, der Bus ist geil!!!

Damit möchte ich für heute schließen und hoffe Euch ein bissel Spaß gebracht zu haben. Selbstverständlich ist dies hier alles nur Wahnsinn und nicht realistisch. Ich habe meinen 5.22 langen VW T4, der genügt, aber ist schon toll was andere sich bauen oder man sich selbst als Idee vorstellen kann…

Ich kann Euch nur dieses Forum empfehlen, denn auch in Deutschland gibt es Menschen, die in einem umgebauten Bücherbus oder Sparkassenbus herumreisen.

http://www.wohnbusse.eu/

Es grüßt aus dem Ostseebad Eckernförde

Marko Andrae Meyer alias De Brööömkopp

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