BRØMI DER SEEBÄR

Einen 3 Seiten Hof mit friesischem Reetdach an der Ostsee zu besitzen, einen VW Bus und als Zweitwagen einen fetten Audi zu fahren, im Hafen von Eckernförde eine Yacht liegen zu haben. Dies waren die verrückten Zukunftsansichten meines jugendlichen Ichs.

Seit 1994 habe ich mir diese Traumwelt virtuell auf einer Website zusammengebaut um dem tristen Alltag zu entkommen. Mittlerweile benötige ich dies nicht mehr. Ich lebe in Eckernförde, ich fahre tatsächlich einen VW Bus und vor allem, ich habe Freunde! Die fehlende Luxusyacht und das Reetdachanwesen kann ich verschmerzen *gg*.

Die Liebe für das maritime Leben aber bleibt und das ist auch gut so!

Schon seit frühester Kindheit zog es mich mit dem Fahrrad ans Wasser. Stundenlang an der Selke oder Bode sitzen und auf den Fluss zu schauen – einfach nur herrlich!

Ich glaube, dies fing damals damit an, dass ich im Ort Stützerbach Unmengen von Forellen im durch den Ort fließenden Bach beobachten konnte. Unfassbar viele Forellen, die man praktisch mit der Hand hätte aus dem Bach holen können. Dies hat nix mit Schifffahrt zutun, aber zumindest mit dem Wasser.

Heute bin ich Angler mit Lizenz und fische sowohl im Süßwasser als auch in der Ostsee. Aal, Meerforelle, Zander u. a. stehen auf dem Programm.

Mit zunehmendem Alter interessierte ich mich für Boote. Über Bekannte kam ich nach Alsleben an die Saale und sah dort erstmal einen Sportboothafen mit kleinen Motorbooten. Ich war sofort fasziniert! Später, nachdem ich den Führerschein und ein eigenes Auto hatte, zog es mich ständig nach Alsleben und auch heute muss ich immer wieder einen Abstecher dorthin unternehmen (Foto oben, jedoch ohne Sportboote), wenn ich in Sachsen Anhalt bei der Familie bin.

Die Urlaube in Eckernförde, Zinnowitz und Ahlbeck sowie der Besuch eines Hafenfestes in Magdeburg trugen ihren Teil dazu bei, dass ich später nicht nur ein eigenes Boot besitzen, sondern auch die Beruf des Schifffahrtkaufmanns erlernen wollte.

Die Bewerbungen in Kiel und Umgebung liefen aufgrund meiner Russisch und nicht Englischkenntnisse leider ins Leere. So lernte ich etwas anderes und blieb in Sachsen Anhalt. Dies war blöd! Ich hasste meine Ausbildung, einzig die Gedanken an Kiel, Eckernförde, die Ostsee und natürlich Luxusyachten, Bullis und co hielten mich einigermaßen bei Laune.

Seit Anfang der 90er Jahre betrieb ich eine Mailbox namens „Skipperbox“, auf der man sich über Marinas und Häfen informieren konnte. Diese Mailbox war so beliebt, dass sie u. a. in verschiedenen PC-Zeitschriften erschien. Später schlossen wir uns mit insgesamt 4 Mailboxen mit dem gleichen Thema zusammen und gründeten das „Skippernet“. Nach dem Start des World Wide Web gingen die Zugangszahlen rapide nach unten, so dass ich gegen Ende meiner Ausbildung auch dieses Kapitel schloss.

Nach meiner Ausbildung zog ich an die Küste und fand in Eckernförde meine neue Heimat, die ich nie wieder verlassen möchte. Ich bin in 3 Minuten am Yachthafen, in 5 am Strand. Ich besitze zwar keine Yacht und auch kein Reetdachhaus, aber ich bin inzwischen auch erwachsen und brauch den ganzen Kram gar nicht!

Mit meinem Bus stehe ich manchmal am Yachthafen. Wie gerade erwähnt liegt dieser nur 3 Minuten Fußweg von meiner Wohnung entfernt, aber manchmal muss ich dieses Feeling einfach genießen können und meine Wohnung gleichzeitig dabei haben. Idealerweise besitze ich genau dafür einen Campingbus, den ich im Jahr 2022 für genau diese Zwecke häufiger einsetzen möchte. Freut Euch darauf und seit dabei!

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