4 Wochen Vanlife im Harzvorland (REISEBERICHT)

EIN REISEBERICHT VON MARKO ANDRAE MEYER

4 WOCHEN VANLIFE IM HARZVORLAND

VERÖFFENTLICHT AM 26. März 2023

Nachdem mein Opa verstorben ist, musste ich ins Harzvorland zur Familie fahren um an der Beisetzung teilzunehmen und meinen Eltern im Haus zu helfen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Holpriger Start im Harzvorland
  2. Die Beerdigung
  3. Fotostops
  4. An der Saale unterwegs
  5. Die letzten Tage
  6. Fazit

Begleitet mich und meinen VW Bus auf meiner Reise.

Es erwarten Euch interessante Erlebnisberichte, gespickt mit zahlreichen Fotos aus Kamera und Smartphone.

Ich freue mich über Kommentare unter diesem Bericht. Also keine Scheu! Schreibt mir Eure Meinung zur Reise, teil eigene Erlebnisse an ähnlicher Stelle oder diskutiert mit mir über Stellplätze und co.

Selbstverständlich freue ich mich auch über finanzielle Unterstützung Eurerseits, die mir die nächste Busreise ermöglichen würde.

Nutzt hierfür bitte diese PayPal-Adresse:

meyer.marko@gmx.de

Ich sage danke und wünsche viel Spaß beim Lesen und Fotos gucken!

Marko Andrae Meyer alias Brømi

Holpriger Start im Harzvorland

Wohlwissend, dass es sich bei der Reise um keinen Spaßtrip handeln wird, startete ich die Tour gen Süden. Ich fuhr die A7 über Hamburg, vorbei an Soltau und Hannover bis zur Abfahrt Holle/Hildesheim. Jetzt ging es über 2 Zubringerautobahnen auf die A36 und nach insgesamt 4 Stunden und 32 Minuten kam ich am Zielort Nachterstedt an.

Die ersten Tage verbrachte ich bei der Familie. Mir ging es nicht gut und auch mein Bus schien irgendwelche Flüssigkeiten zu verlieren. Ich war besorgt. Unbegründet!

Ausblick auf Ballenstedt mit Weitsicht

Die Beerdigung

Beisetzung und das gemeinsame Beisammensein danach überstand ich dagegen einfacher und besser als gedacht und auch das Vanlife im Bus, die Tage und Nächte vor dem Elternhaus, waren gut. Doch irgendwann wollte ich raus!!!

Fotostops

So fuhr ich eines Tages einfach los und verbrachte einen coolen Fotonachmittag im Bus. Er selbst war das Objekt der Begierde. Ich parkte ihn an den verschiedensten Orten und fotografierte mit Handy und Kamera.

An der Saale entlang

Danach vergingen die Tage und es war sehr eintönig. Immer der gleiche Stellplatz, die selbe Aussicht, die graubeigen Häuser, die merkwürdigen Menschen. Ja, so langsam aber sicher kam das Heimweh. Nicht zwingend nach Eckernförde, eher nach dem Norden allgemein!

Was früher half, sollte heute auch noch funktionieren! Also fuhr ich spontan, zwischen 2 Terminen, nach Alsleben an der Saale. Hier verbrachte ich früher viel Zeit um maritimes Feeling zu erleben. Früher, als ich noch nicht an der Küste lebt und nur davon träumen konnte.

Vor Alsleben liegt der Ort Schackstedt. Er ist eigentlich unwichtig, aber die dortige Kirche (Foto oben leider im Gegenlicht!) verlieh mir früher bereits auf dem Weg an die Saale ein nordisches Gefühl. Ich kann es schwer beschreiben, aber es war so!

In Alsleben war alles wie immer. Der Ort ist sehr verschlafen, aber genau diese Ruhe (Mal abgesehen vom Straßenlärm in Brückennähe) ist genau dies, was ich suche! Ich hielt mich kurz auf und fuhr weiter nach Bernburg, wo ich zu Fuß am Saaleufer unterwegs war.

Die letzten Tage

Am Montag, 20. März 2023, fuhr ich zum wiederholten Mal nach Quedlinburg. Heute parkte ich und flanierte durch die Fachwerkgassen.

Schon zu DDR Zeiten fühlte sich Quedlinburg ganz anders an als z. B. Aschersleben, die Stadt, in der ich geboren bin. Quedlinburg ist Idylle pur. Fachwerk in der Altstadt, Villen in der Umgebung. Dazu die Bode, die aus dem Harz kommt und in Richtung Börde fließt.

Auch in den letzten Tagen stehen noch Arbeiten im Elternhaus an, so dass ich weiterhin meinen Vanlifeübernachtungsplatz nutze und nicht frei stehe. Nicht einmal eine Nacht verbringe ich im Badstuben in Hoym, vor dem ehemaligen Garten meiner Großeltern, wie eigentlich mehrfach auf jedem Harzvorlandtrip.

Dienstag und Mittwoch bin ich gesundheitlich nicht gut beieinander, aber es hilft ja nix. Weitere Dinge gilt es zu erledigen.

Mittwoch Nachmittag packe ich bereits den Bus falls ich tagsdrauf nach dem allerletzten Termin direkt die Heimreise antreten sollte.

Donnerstag, 7 Uhr. Der Wecker klingelt nach einer sehr kurzen Nacht. Ich war bis vier Uhr wach aus gesundheitlichen Gründen. Na das kann ja ein Tag werden. Im Grunde weiß ich schon jetzt, heute fahre ich eher nicht nach Hause!

So ist es dann auch. Ich nehme den Termin beim Nachlassgericht wahr. Danach ist erstmal Ruhe angesagt und in der Familie wird diskutiert, ob ich noch bis zum Wochenende oder gar länger bleibe. Übrigens ist der Elbtunnel und die A7 in Hamburg an morgen gesperrt…

Freitag. Nachdem ich erstmals seit vielen Tagen richtig gut geschlafen habe, bin ich heute ziemlich platt und komme gar nicht in Gang und zwar wirklich nicht.

Ein erneuter Tag auf der Couch im Bus kündigt sich also an. Das ist nicht nur unproduktiv sondern auch ziemlich Gaga, aber ich hoffe bald fit für die Rückreise zu sein und muss hinnehmen, was mir meine Gesundheit bietet. Ich hasse es!

Samstag wache ich etwas positiver gestimmt auf, doch lange hält dies nicht an. Immer noch nicht fit, aber heute muss das egal sein!

Kein Frühstück! Kein langes zögern! Zusammenpacken! Von den Eltern verabschieden und ab auf die Autobahn!

Kurz vor 10 starte ich Richtung Heimat und lege mir einzelne Teilstrecken im Kopf zurecht. Falls es also nicht mehr geht, mache ich Pause hinter Braunschweig, Lüneburg oder Lauenburg.

Nun denn. Ich mache es kurz: 14:43 Uhr treffe ich daheim in Eckernförde ein und sehe auf der rechten Seite, bei patschnasser Umgebung im Sonnenschein, die Ostsee.

Es fühlt sich unreal an! Das Wasser vom Starkregen, die plötzliche Sonne. Ich bin natürlich auch geschafft jetzt. Alles wirkt unrealistisch, doch ich bin wieder zu Hause!

Fazit

Der Anlass dieser Reise, der Tod meines Opas, ließ mich nie hoffen, es würde eine super spaßige Reise werden.

Ich hatte sehr sehr viele schlechte Tage, hervorgerufen durch die Übelkeit. Ich habe meiner Familie geholfen. An einigen Tagen auch sehr viel, aber oftmals lag ich im Bus und hatte die Augen zu um Entspannungsübungen, Meditation, autogenes Training zu machen.

In den 4 Wochen auf einem Stellplatz, mit immer der gleichen Aussicht, habe ich natürlich das Leben, den Alltag, der Menschen in der Straße studieren können.

Auf diese Menschen, die oftmals in den Bus geguckt haben, muss es so gewirkt haben, als würde ich nur den ganzen Tag schlafen. Teilweise war dem auch so, an ganz schlimmen Tagen, aber oftmals machte ich halt meine Übungen, die ich in der Therapie gelernt habe.

Wie dem auch sei. Ich bin wieder daheim, habe 25 Nächte im Bus verbracht und ihn dabei auch etwas umgeräumt und angepasst. Hier eine neue Decke, dort ein neuer Vorhang und so weiter.

Positiv war auf der gesamten Tour das Startverhalten meines Busses. Anfangs tropfte eine ölige Flüssigkeit aus dem Motorraum, und an 2 Tagen orgelte er auch ganz kurz. Ansonsten fuhr er ohne jegliche Probleme!

Ja, ein Rennwagen ist er weiterhin nicht. Auf der Bahn, Tempomat 115 km/h im 5. Gang. Kommt ein Hügel und Sturm fällt er auf 80 zurück und das sind Momente, in denen ich immer denke, das ist nicht wirklich normal. Dann kommt eine gerade strecke und er beschleunigt von 80 auf 120 im 5. Wieder relativ zügig. Manchmal irritiert mich dies!

Es war keine touristische Reise, aber diese wird es in diesem Jahr geben! Ostsee, Nordsee, mecklenburgische Seenplatte! Wann, wo, wie? Mal gucken…

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit. Wir sehen uns auf den Straßen dieses Landes!