
Die Frose460 Insider werden sich noch an Zorro aus Rotenburg ob der Tauber erinnern. Oder an die aus dem Rheinland stammende Frau, die mich am Bodensee in ein mehrstündiges Gespräch „gezwungen“ hat. Dazu noch der Tankwart, der aussah wie ein bekannter Kabarettist und viele mehr. Heute möchte ich Euch einen weiteren MOMENT MEINER REISEN präsentieren, der im Reisebericht nicht erwähnt wurde …
Die Geschichte spielt an der Ostseeküste zwischen Nienhagen und Warnemünde auf meiner Fahrt im August 2025. Am Morgen nach meiner Übernachtung auf dem öffentlichen Parkplatz einer Kirche samt Friedhof, bereitete ich mich auf den neuen Tag vor. Es sollte nach Warnemünde gehen.

Die Nacht war sehr ruhig und ich war nicht so hundert Prozent fit für den Tag, denn die Lauferei des Vortages machte sich bemerkbar…
Wie dem auch sei. Ich bereitete den Bus für den neuen Tag vor, packte alles weg, was runterfallen kann, schloss die Dachluke und war fast fertig, als 2 Männer auf mich zu kamen. Einer davon bog direkt in Richtung Friedhof ab, der Andere kam zu mir.
Wie soll ich ihn beschreiben. Glatze, Schnauzbart, etwa 65 Jahre alt, Gesichtsausdruck als hätte ich seinen Dackel gefressen, Typ (Ober)lehrer.
„Gehören Sie hier zur Gartensiedlung?“ fragte er mürrisch.
Ich Depp verneinte anstatt einfach zu erwähnen, dass ich „Horst“ besucht habe.
„Das ist nicht gut, diese Parkplätz sind nur für Gartenbesucher und den Friedhof! Sie werden von der Gemeinde Ärger bekommen wenn Sie hier parken!“ meckerte er weiter.
Ich ging ein Stück vom Bus weg um das Schild zu sehen und zeigte es ihm.
„Das ist ein öffentlicher Parkplatz, dort ist das Schild!“ sagte ich freundlich, vielleicht etwas irritiert.
„Nein, das ist ein Parkplatz für den Friedhof!“ erwiderte er und legte nach „Sie blockieren die Parkplätze für uns!“.
Ich schaut mich um und streckte die Hand aus. Inzwischen war der gesamte Parkplatz nämlich leer. Ja, am Abend waren Autos da, aber im Prinzip war es leer.
„Dort steht doch niemand? Wen blockiere ich denn? Nochmal, das ist ein öffentlicher Parkplatz! Sie haben doch bestimmt einen Führerschein, oder? Wenn Sie dieses Schild sehen, in einer fremden Stadt. Dort würden Sie doch parken?!“ fragte ich.
Er schaute auf das P Schild (ohne jegliche Zusatzzeichen!) und schüttelte den Kopf. „Würde ich nicht tun!“ raunte er.
Allmählich fand ich es lustig!
Ich ging zum Schild und zeigte es ihm erneut. „Das ist ein öffentlicher Parkplatz. Hier darf jeder stehen! Ich würde Sie bitten, dies zu respektieren!“ sagte ich freundlich, aber bestimmt.
„Nein, das ist ein Parkplatz für Friedhof und Garten!“ antwortete er und legte nach „Die Gemeinde wird Ihnen einen Strafzettel schicken!“
„Ach, und warum? Wo ist das Zusatzschild nur für Gartenbesuchen oder Friedhof? Da ist kein Schild. Da ist nur dieses Schild!“ fragte ich und zeigte erneut auf das P Schild.
Nun kam seine absolute Kracherantwort: „Ja, das Schild wäre sonst immer da, nur heute nicht!!!“
Nach dieser Antwort stieg ich laut lachend in den Bus und fuhr davon. Das Schild wäre immer da, aber ausgerechnet heute nicht! Ähm jaaaaaaa, okay. Das lassen wir jetzt mal so stehen!
Immer wieder lachend fuhr ich in Richtung Warnemünde und so endete diese aberwitzige Begegnung.

Ich möchte nochmal sagen, dass es nicht um die Tatsache ging, dass ich dort übernachtet habe. Es störte wohl nur meine Anwesenheit auf dem Parkplatz an sich. Normalerweise bin ich ein Mensch, der daraus lernt und diesen Parkplatz jetzt nie wieder anfahren würde, um keinen Stress zu schaffen. In diesem Fall aber würde ich es fast einmal drauf ankommen lassen und beim nächsten Trip nach Warnemünde…… na, schauen wir mal! 😀
Ich wollte Euch diese Begegnung nicht vorenthalten. Sie war so irrwitzig und erinnerte mich ein wenig an die Story mit dem Ordnungsamt in Heiligenhafen, wo das Zusatzschild PKW tatsächlich aus der Halterung gefallen (oder zerstört wurde) war und der Beamte weiterhin Autos aufschrieb, obwohl deren Besitzer nichts falsch gemacht hatten.
Im Nachhinein war ich stolz auf mich. Ich bin ruhig geblieben und habe alles locker erklärt, ohne aufbrausend zu werden. Das Lachen zum Schluss hätte nicht sein müssen, aber der Satz „Das Schild ist sonst immer da, nur heute nicht“ traf dermaßen mein Komikzentrum, ich konnte nicht anders!“
In diesem Sinne. Schönen Sonntag!
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